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Ein Rundgang durch Longerich

Heute möchten Sie wir bei einem Rundgang durch die wunderschöne Ortschaft Longerich begleiten. Viel Spaß dabei!

Longerich

Vorabgeschichte von Longerich

Wir machen einen kleinen Spaziergang durch Longerich! Der Kölner Stadtteil war früher einmal eher ein Bauerndorf. Es gibt Funde aus der Jungsteinzeit und auch einige Ausgrabungen aus der Eisenzeit, die eine Besiedelungsgeschichte von mindestens 3000 Jahren bestätigen. Es gibt sogar Fundamente von einem alten Bauernhof aus der römischen Zeit, welcher nördlich von Longerich gelegen ist. Weiterhin fand man eine Weihestätte welche zu Ehren des Jupiters gebaut wurde und einige, alte Gräber an der Neusser Landstraße. Übrigens war der ursprüngliche Name von Longerich einmal Lunriacum!

Longerich

Am 11. August 922 wurde in einer alten Urkunde einmal über dieses Dorf geschrieben. So alt ist es schon. Dann findet sich noch in einigen erzbischöflichen Schenkungsurkunden von 927 und 1080 ein Hinweis auf den Ort Lunrike. Doch es bleibt nicht nur bei diesen zwei Bezeichnungen! In den folgenden Jahren gibt es noch die Varianten: Londerich, Londorff und auch Lungenrath. Der Kölner Volksmund spricht heute sogar noch von Lunke als Bezeichnung für Longerich. Dieser Name kommt natürlich von dem uralten Namen Lunrike.

Die zahlreichen alten Straßennamen "Im Lindweiler Hof", "An der Ling" (und Ling steht für Linde) oder aber "Am Balsamhof" erinnern daran, dass Longerich eben viele Jahrhunderte lang ein kleines Bauerndorf gewesen ist. Auch finden sich dort noch einige alte Tagelöhnerhäuser bzw. Landarbeiterhäuser und die Reste von alten Höfen. Leider viel der Ort im Krieg im Jahre 1794 an Frankreich und wurde dann durch Napoleon im Jahre 1802 letztlich in eine selbständige Bürgermeisterei umgewandelt. Preußen übernimmt im Jahre 1815. Endlich: im Jahre 1888 wird Longerich eingemeindet und gehört somit offiziell zu Köln!

Struktur des Ortes

Der Stadtteil besteht eher aus zwei Bereichen, welche sich optisch auch unterscheiden. Hier gibt es zum einen das etwas kleinere Alt-Longerich mit seinem dörflichen Charakter und eben die deutlich größere Gartenstadt Nord. Hier bestimmt die Farbe Grün das Bild und vermittelt einen angenehmen Wohncharakter. Grünanlagen und Einfamilienhäuser haben ca. 15.000 Menschen überzeugt und dazu bewogen, sich dort häuslich niederzulassen. Nahe liegende Stadtteile sind übrigens: Weidenpesch, Nippes, Bilderstöckchen oder Ossendorf.

Der Rundgang beginnt

Die Hohlgasse

Wir starten in der Hohlgasse am sogenannten "Ottenkreuz". Dort steht rechts neben dem Haus mit der Nummer 34 ein Wegekreuz mit dem Namen Ottenkreuz. Dieses Wegekreuz befindet sich in Privatbesitz und wurde wohl zwischen den Jahren 1850 und 1860 dort errichtet. Es liegt ein notarieller Kaufvertrag zu dem Grundstück vor und dort fand es im Jahre 1875 Erwähnung. Im Jahre 2010 fiel die Christusfigur aus dem Kreuz und wurde stark beschädigt. Nach einer aufwendigen Restaurierung wurde die Figur letztlich im Jahre 2011 wieder eingesetzt.

Ganz nah ist der Balsamhof. Dieser steht quer zur Hohlgasse. Der Balsamhof ist mit Ziegelsteinen erbaut worden und seine Hauptseite (welche sich an der Longericher Haupstraße befindet) liegt quasi gegenüber dem Kriegerplatz.

Der Kriegerplatz

Und das ist jetzt die höchste Stelle des Ortes! Der Kriegerplatz war bereits im 10. Jahrhundert der Kirchhof und Kirchplatz für den Ort. Zur Erinnerung an die Opfer der Kriege der Jahre 1864, 1866 und 1870 wurde dann dort an dieser Stelle ein Denkmal errichtet. Nämlich das sogenannte Kriegerdenkmal. Für die Opfer des ersten und zweiten Weltkrieges wurde dann eine Gedenktafel angebracht.

Sodann kommen wir auch zur Kirche Sankt Dionysius, welche im Jahre 1898 einige Meter weiter westlich vom Kriegerplatz aus gesehen, gebaut wurde. Im Jahre 1913 verlor die alte Kirche dann ihren Turm. Neben der Kirche wurde auch ein neuer Friedhof angelegt, welcher ca. zwei Jahre später eröffnet wurde.

Der Platz war auch Austragungsort für die Kirmes und verfügte auch über einen Brandweiher. Da der Platz wohl nicht groß genug für die Kirmes war, stand das Karussell wohl auch oft fast direkt neben dem Weiher.

Ein Haus war ganz besonders wichtig auf dem Kriegerplatz. Unter der Anschrift Kriegerplatz 2 fand man nämlich die "Schenkwirtschaft Wilhelm Pfeil". Dort in diesem großen Fachwerkhaus war wöchentlich Schwof und Platz für Geselligkeit. Neben den Treffen des örtlichen Gesangsvereins fanden dort natürlich regelmäßig auch die Karnevalsveranstaltungen statt. Heute findet sich dort die Gaststätte "Alt Longerich". Tradition schon seit über 40 Jahren!

longerich
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Sankt Dionysius

An der Longericher Hauptstraße befindet sich die Sankt Dionysius. Doch bevor diese Kirche erbaut wurde, gab es dort eine andere Kirche. Diese wurde im Jahre 1080 erbaut und gehörte zu dem Ursulastift in Köln. Im Jahre 1897 startete man dann einen Neubau, da die alte Kirche einfach zu klein wurde. Die Kirche wurde nach einem Märtyrer des 3. Jahrhunderts benannt. Es ist der Nationalheilige aus Frankreich mit dem Namen Sankt Denis. Finanziert wurde der Kirchenbau unter anderem durch einen Zuschuss von Frau Catharina Contzen und ihrem Ehemann Fritz, welches damals Gutsbesitzer waren.

Entworfen wurde die Kirche von dem Diözesanbaumeister Franz Statz und seinem Vater Vincenz Statz (Mitglied in der Kölner Dombauhütte). Grundsteinlegung war im Jahre 1898 und im Jahre 1900 wurde die schöne neugotische Kirche dann endlich eingeweiht.

Doch leider wurde diese schöne Kirche dann im Krieg im Jahre 1942 stark beschädigt und blieb zerstört jahrelang liegen. Erst im Jahre 1960 startete der Wiederaufbau der schwer beschädigten Kirche.

Die Kirche hat auch einige Kunstschätze zu bieten:

  • gotische Madonna (1480)
  • Skulptur Anna-Sebdritt (1480)
  • Dionysius Büste (1777)
  • Monstranz (1660)

Die Hauptstraße von Longerich

Hier auf der Longericher Hauptstraße befindet sich ein großer Teil der "Einkaufsmeile" des Ortes. In dem Gebäude mit der Hausnummer 67 befand sich früher einmal das Pfarrheim, direkt gegenüber der Kirche. Als die Kirche so stark zerstört wurde, benutzte man das Pfarrheim sogar als Notfallkirche. Im Zuge der Zeit hat sich jedoch alles sehr verändert und so befindet sich nun bereits seit Jahren ein Fahrradgeschäft in dem Gebäude.

In dem Haus mit der Nummer 85 befand sich früher einmal die Volksschule von Longerich mit einer Lehrerwohnung und einem Schulsaal, in dem mehr als 140 Schüler Platz finden konnten. Im Jahre 1889 wurde hier der Grundstein für einen Neubau mit weiteren Klassenräumen gelegt. Der Schulleiter bekam sogar ein eigenes Haus!

 

Tagelöhnerhäuschen

 

Die Straße nennt sich "Auf der Bude" und der Name steht für die kleinen Häuser für die damaligen Tagelöhner. Diese Unterkünfte wurden im Volksmund Bude genannt. Und diese sind dann also auch Namensgeber für die kurze Straße.

Der Balsamhof

Dieser Hof ist wahrscheinlich der älteste Hof bzw. die älteste Hofanlage in Longerich. Bereits im Jahre 927 wurde der Hof in einer Schenkungsurkunde erwähnt! In dem Torbogen der Hofanlage kann man die Jahreszahl 1857 entdecken, welche das Baujahr der Anlage in seiner heutigen Form darstellt. In der Zeit vom 18. bis zum 20. Jahrhundert wurde der Balsamhof von Privatleuten gepachtet und betrieben. Seit dem Jahre 1981 steht der Hof unter Denkmalschutz und wurde dann im Jahre 1985 zur Wohnanlage umgebaut, als welche er auch heute noch betrieben wird.

Der Heckweg

Dort finden sich einige Landarbeiterhäuser, welche heute noch einen Hauch von Geschichte vermitteln. Im Haus Nummer 30 befindet sich eine Einrichtung der Kinder- und Jugendarbeit. Sie wird von der Kölner Selbsthilfe (KSH) betrieben und befand sich ursprünglich einmal im Balsamhof. In der von Stadt und Land geförderten Einrichtung, kann sich die Jugend mit einem Freizeitprogramm oder aber auch einer Hausaufgabenhilfe vergnügen. Ein 3000 Quadratmeter ermöglicht ein Toben und spielen ohne Probleme.

Das Klösterchen

Dieses Denkmal geschützte Gebäude ließ Catharina Contzen im Jahre 1895 bauen. Es wurde als Krankenhaus genutzt und wurde bei den Bürgern nur liebevoll "Klösterchen" genannt. Frau Contzen schenkte das Gebäude dann der Kirche und seitdem ist unter der Leitung der Franziskanerinnen. Das Kloster wurde dann sogar um einen eigenen Kindergarten erweitert. Wegen Personalmangels wurde das Kloster bzw. das Krankenhaus dann leider aufgelöst. Die Verwaltung des Gebäudes ging dann an den Geistlichen Herrn Werenfried van Straaten, der von den Bürgern nur der katholische "Speckpater" genannt wurde. Seitdem wurde das Gebäude leidglich als Kleidersammelstelle bzw. Lebensmittelsammelstelle genutzt. Im Jahre 1970 wurde das Kloster dann verkauft und seit 1976 wohnt und arbeitet dort die Künstlerin Frau Wanda Antz. Das große Gartengelände wurde leider dazu genutzt noch vier Mehrfamilienhäuser zu bauen. Durch den Einzug der Künstlerin hat auch die Kunst Einzug erhalten und deshalb finden im Klösterchen auch jedes Jahr im Herbst Ausstellungen statt. Weitere Infos dazu findet man im Internet unter www.offene-ateliers.de

 

An dem Heckweg befindet sich auch noch eine große Freifläche. Diese wird zur Zeit noch von den traditionsbewussten Bürgern von Longerich für Karnevalsveranstaltungen und das örtliche Schützenfest genutzt.

Der neue Friedhof

Auf dem Heckweg gibt es eine große Backsteinmauer und diese beinhaltet auch den Nebeneingang zum Neuen Friedhof. Der Friedhof wurde bereits im Jahre 1900 eröffnet und ist gerade wegen seines zahlreichen Bestandes an Bäumen eine kleine Ruhezone in Longerich. Hier kann man sich tagsüber einmal zwischen vielen grünen Bäumen entspannen und die Natur genießen. Haben Sie den Friedhof nun betreten, so sehen Sie als erstes Grab gleich das Grab der Eheleute Antz. Dieses wurde von der Künstlerin Wanda Antz geschaffen und ist komplett aus Bronze!

Weiterhin gibt es dann noch typische Familiengräber (Familie Herkrath, Dellhoven oder Zander zum Beispiel).

Sankt Bernhard

Spazieren Sie über die Longericher Straße, so werden Sie bald den auffälligen hohen Turm von der schönen Kirche Sankt Berhard sehen. Die Kirche ist grundsätzlich nicht sehr verziert, sondern eher schlicht gehalten. Kaum Fenster und eine rote Backsteinfassade und ein freistehender Glockenturm bestimmen das Erscheinungsbild von Sankt Bernhard. Erbaut bzw. geplant wurde die Kirche von dem Kölner Architekten Fritz Lill im Jahre 1961. Bei dem Bau waren folgende Punkte besonders wichtig:

  • zu Ehren des Zisterzienserordens und dem heiligen Bernhard von Clairveaux sollte die Kirche nicht zu prunkvoll, sondern eher schlicht erscheinen
  • das Bild der Arche sollte sich irgendwie im Erscheinungsbild wiederfinden

Katholikentagsiedlung

Nun geht es weiter in die Georg-Fuchs-Straße. Diese Straße ist ein gutes Beispiel für die sogenannte "Katholikentagsiedlung". Sie können gemütlich durch diese Siedlung spazieren und über bzw. durch kleine Wege und "Gässchen" gehen. Diese Siedlung wurde im Jahre 1956 zu den 77. Deutschen Katholikentagen angelegt. Damals wurden auf einem vorher nur für die Landwirtschaft genutzten Land genau 439 neue Einfamilienhäuser gebaut. Den ersten Spatenstich machte damals der Kölner Regierungspräsident Dr. Wilhelm Warsch am 16.071956! Eingeweiht wurde die Siedlung dann nach Fertigstellung am 12.09.1959 durch den bekannten Kölner Erzbischof Kardinal Joseph Frings. Nun leben dort ca. 2500 Bürger auf einer Fläche von ca. 220.000 Quadratmetern.

Viel Spaß wünscht die Ferienwohnung Köln

Wir hoffen wir konnten Sie für den Ort Longerich begeistern und die Geschichte des Ortes anschaulich vermitteln. Die Ferienwohnung-Koeln.com wünscht Ihnen viel Spaß in Köln Longerich!

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