Die Geschichte von Meister Gerhard
Er ist unser aller Liebling: Der Köln Dom. Und er ist weltbekannt und lockt immer wieder tausende von Touristen in die Stadt. Das hohe Interesse ist nicht ganz unbegründet, schließlich steht hier ja auch die dritthöchste Kirche von ganz Europa! Anbei eine aktuelle Übersicht:
Nummer | Höhe in Metern | Name |
1 | 161,53 | Ulmer Münster |
2 | 158,1 | Basilika Notre-Dame de la Paix |
3 | 157,38 | Kölner Dom |
4 | 151 | Kathedrale von Rouen |




Gerhard von Ryle war der erste Dombaumeister und schuf den Einstieg bzw. die Grundlage für dieses unglaubliche Bauwerk. Die Hohe Domkirche Sankt Petrus (ja, genau, dass ist eigentlich die offizielle Bezeichnung, die aber kaum jemand kennt) soll bereits im Jahre 1271 eine stattliche Bauhöhe von 20 Merten erreicht haben.
Und dann geschah etwas Unglaubliches: Angeblich stürzte er bei Kontrollarbeiten vom Gerüst in den Tod?! Die Kölner waren in Aufruhr und in Sorge… Gerüchte gingen durch die Brauhäuser und die Stadt. Angeblich soll der Teufel dafür gesorgt haben, dass der Dombau nicht weiter gehen kann. Die Kirche sollte nicht fertig gestellt werden. Der Teufel? Ja, genau!
Die Horrorgeschichten
Sogar die Gebrüder Grimm widmeten dem Dombaumeister ihre Aufmerksamkeit und nahmen die Geschichte in die Deutschen Sagen mit auf. Neben diesen zwei berühmten Geschichtenschreibern, nahm auch die bekannte Autorin Frau Anette von Droste Hülshoff die Geschichte in einem Gedicht mit auf. Sie sehen also, auch damals war Köln schon interessant!
Teufel gegen die Kirche
Der Teufel (auf Kölsch "Düvvel" genannt) war angeblich auch für einen verheerenden Brand zuständig, der sich auch an der gleichen Stelle ereignet hatte, an der der Dom heute steht. Der "Düvvel" hatte angeblich den Hildebold-Dom angezündet und komplett abgefackelt. Der "alte Kölner Dom" war dem Teufel wohl ein Dorn im Auge, denn die Menschen identifizierten sich sehr mit dem Dom und der Kirche. Der Brand vernichtete den Hildebold-Dom dann im Jahre 1247 vollständig.

Anfang und Aufbau
Die Gläubigen vor Ort und auch die Touristen, welche damals schon in die Stadt kamen, spendeten und sammelten Geld, von dem der Domneubau dann bezahlt werden sollte. Gesagt, getan: Das Geld war da und der Dombaumeister Gerhard von Ryle ging "frisch ans Werk".
Die Wette mit dem Teufel
Der Dombaumeister Gerhard hatte eine große Aufgabe vor sich, für die er auch nach Köln umzog. Mit seiner Familie zog er an den Rhein und suchte nach kreativen Ideen für das Aussehen des neuen Doms. Und das war natürlich keine einfache Aufgabe. So war er oft lange wach, da er aus dem Grübeln nicht mehr heraus kam. Bei einem Spaziergang auf der Deutzer Rheinseite, war er so müde geworden, dass er eine Rast machte und auf einem Stein einschlief. Angeblich war dies der sogenannte Teufelsstein!
Der Teufel bemerkte diesen starken Charakter und wollte den Moment der Schwäche natürlich sogleich nutzen. Er zeigte sich dem Meister Gerhard und bot seine Hilfe an! Einen Pakt sollte der Dombaumeister eingehen. Der Dom könnte - mit der Hilfe des Teufels - in nur drei Jahren fertig gestellt sein, wenn der liebe Meister Gerhard die Seelen seiner Familie an den Teufel verkaufen würde! Ist der Dom nicht innerhalb von drei Jahren und vor dem ersten Hahnenschrei der letzten Nacht vollendet, so sollte der Dombaumeister und seine Familie frei sein.
Die trickreiche Ehefrau
Es ging schnell voran mit dem Dombau: jeden Tag wuchs er immer mehr in die Höhe. Und mit jedem Zentimeter wurde der Dombaumeister immer nervöser. Denn er wollte ja schließlich nicht die Seelen seiner Familie an den Teufel verlieren. In seiner großen Sorge erzählte er dann seiner Frau von dem Pakt, welche erschrak, aber eine gute Idee hatte. Sie kaufte einfach einen Hahn und brachte ihm das Krähen auf Kommando bei. Noch bevor der allerletzte Stein auf den Dom aufgesetzt war, sorgte die Ehefrau dafür, dass der Hahn ganz laut mit dem Krähen begann. Der Teufel war natürlich sauer und verärgert und ließ deshalb sogleich Teile des Doms wieder einstürzen. Die Dauerbaustelle "Kölner Dom" war geboren.

Die nächste Wette mit dem Teufel
Der Meister Gerhard nahm die Arbeit wieder auf und hatte einige anstrengende Tage hinter sich. Wieder war der Dombaumeister angeschlagen und geschwächt und schon wieder witterte der Teufel eine Chance. Dem aufgewühlten Dombaumeister machte er (getarnt als kleiner, dicker Mann) einen neuen Wettvorschlag: "er würde eher Wasser aus Trier nach Köln leiten, als dass der Dombaumeister endlich den Dom fertigstellen würde". Sie ahnen es, erneut wurde eine lustige Geschichte daraus.

Der Düvvel war klug
Obwohl der Dombaumeister Gerhard nun richtig hart arbeitete, kam er nur schwer mit den Arbeiten voran. Müde und ausgemergelt war er und seine Frau machte sich die größten Sorgen. Sie bestellte einen Arzt (das war natürlich dann der verkleidete Teufel) und fragte um Rat und Hilfe. Als Belohnung wollte der Arzt (Der Teufel) Informationen von der Ehefrau. Sie sollte des Nachts lauschen, was der Dombaumeister da so im Schlaf aussprach.
Tags darauf stand der Teufel in Form des Arztes wieder bei der Ehefrau und lies sich berichten. Was hatte der Dombaumeister da im Schlaf ausgebrabbelt? "Jede Viertel Wegstunde müsse ein Luftloch in die Leitung" soll dieser im Schlaf gesagt haben. Der Teufel lächelte siegessicher und wusste, was er zu tun hatte.
Der Dombaumeister stand auf dem Gerüst und war bei der Arbeit am Kölner Dom, als er ein Wasserplätschern und sogar noch ein Schnattern hörte. Was hatte dies zu bedeuten? Er sah vom Gerüst herunter und wurde kreidebleich: Es war Wasser aus den Bergen in einem Teich zu sehen! Im Wasser sah er eine rote Ente!
Wette verloren
Meister Gerhard wollte nicht verlieren und schon gar nicht bei lebendigem Leibe vom Teufel geholt werden. Sogleich sprang er also in die Tiefe, da er wusste, dass er die Wette wohl verloren hatte!
Der Dombaumeister Gerhard ist im Jahre 1210 geboren worden und starb also im Jahre 1271 durch den berühmten "Domsturz". Die Wasserleitung gibt es übrigens immer noch und ein Stück davon steht sogar noch neben dem Kölner Dom!

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