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Der Düxer Bock

Unser Düxer Bock ist ein Wappentier mit großer Geschichte. Es ist auch das (fast) offizielle Wappentier des Kölner Stadtteils Deutz. Nur die wenigsten Kölner kennen diese Geschichte und deshalb wollen wir Ihnen den Düxer Bock hier einmal vorstellen. Obwohl bereits viele Vereine und Zusammenkünfte den Düxer Bock entweder im Logo oder im Namen haben, so ist die Geschichte darum oft nicht bekannt. Im Jahre 1964 erhielt der Bock dann auch seinen Ehrenplatz in Deutz. Doch dazu später mehr.

Die Legende vom Düxer Bock

Es gibt einige unterschiedliche Versionen dazu und ist im Grunde aber in zwei Teile aufgeteilt. Diese wollen wir Ihnen hier kurz vorstellen. Bei dem ersten Teil der Sage geht es um einen unglaublichen Nachbarschaftsstreit, welcher im Kern eben um den Düxer Bock geht. Der zweite Part der Geschichte rundet die Sage mit einer Liebesgeschichte ab und wird auch meist in den ersten Teil geschachtelt erzählt.

Erster Teil der Sage

Vor vielen Jahren gab es also in Deutz einmal einen Schneider, welcher jedoch seinen wenigen Arbeitslohn mit dem Züchten von kleinen Singvögeln ergänzen musste. Diese Singvögel hatte er in zahlreichen, kleinen Käfigen gehalten, welche alle ringsum über den Fenstern seiner Unterkunft hingen. Dieses sei in der Siegburger Str. 24 gewesen (also nicht weit weg von unserer Ferienwohnung Köln in der Siegburger Str. 87) und genau gegenüber hätte ein Steuereinnehmer (so hieß damals die offizielle Berufsbezeichnung) gewohnt. Dieser Mann jedoch schlief immer gerne sehr lange aus und fühlte sich dann von dem fröhlichen Gezwitscher der Singvögel gestört.

Deshalb sprach der Steuereinehmer den Schneider an und wollte ihn zu einem anderen "Nebenjob" überreden. Der Schneider mochte aber seinen kleinen Singvögel und wollte diese Geschäftsidee nicht aufgeben. Der Steuereinnehmer wurde deshalb sauer und verklagte den Schneider vor Gericht. Dem Schneider wurde es aber per Gerichtsurteil erlaubt, weiter seine Singvögel zu halten. Aus Rache hing sich nun der Steuereinnehmer einen Geißbock (nein, nicht der vom 1. FC Köln… oder doch?) in einem übergroßen Vogelkorb vor sein Fenster und fütterte ihn nur schlecht. Fortan meckerte der Bock den ganzen Tag lang und das Gemeckere tönte über die ganze Siegburger Straße. Die anderen Anwohner fühlten sich natürlich nun auch belästigt und schimpften den Schneider sogleich immer "Schneidermeckmeckmeck", wenn sie ihm begegneten.

Nach zwei Wochen starb dann der Bock mangels Futter und der Schneider war sichtlich erleichtert, da das Meckern nun verschwunden war. Er wollte natürlich auch nicht immer "Schneidermeckmeckmeck" gerufen werden. Doch genau in diese Wunde legte der Steuereinnehmer nach und ließ einen steinernen Geißbock anfertigen und fest über seine Türe installieren. Eine dauerhafte Provokation für den Schneider, welcher die täglichen Schimpfe und "Schneidermeckmeckmeck" Sprüche nicht mehr ertragen konnte und deshalb mit seiner Familie umzog.

Teil Zwei der Sage

Schon während des Gerichtsprozesses um die Singvögel entdeckten die beiden Kinder der Streithähne (Tochter Gertrud vom Schneider und Sohn Fritz des Steuereinnehmers) ihre Liebe füreinander. Aufgrund des heftigen Streits konnten sie sich jedoch nur heimlich lieben und treffen und ihre Väter bemerkten erst einmal gar nichts von ihrer Liebe. Nachdem der Schneider dann mit seiner Familie die Siegburger Str. 24 und sogar auch den Stadtteil Deutz verließ, schien die Liebe für Fritz verloren. Es vergingen viele Jahre und das Liebespaar war getrennt. Erst als der Steuereinnehmer verstorben war, kam Gertrud zurück und kaufte sogleich das Haus mit dem Bock, als es zum Verkauf stand. Als sie dann auch noch ihre große Liebe Fritz wieder in Deutz traf, wurde sogleich geheiratet!

Überlieferungen

Bereits im Jahre 1512 finden sich die ersten Überlieferungen rund um den Düxer Bock. Es wurde hier von einem Haus auf der Siegburger Straße berichtet, welches "Im Bock" genannt wurde, später im Jahre 1583 dann "Wirt im Bock" und im Jahre 1795 dann als "Haus mit dem Bocksbild". Unser Düxer Bock war über dem Hauseingang angebracht.

Im Mittelalter soll es sogar einen Brauch gegeben haben, nachdem die Schneidergesellen nach ihrer Abschlussprüfung diesen steinernen Bock küssen mussten und ihn dreimal hochleben lassen sollten. Neben dem steinernen Bock, gab es auch eine Düxer Bockfahne, welche jedes Jahr zum Schützenfest aufgehangen wurde.

Das oft erwähnte Haus an der Siegburger Straße 24 wurde aber leider (im Zuge der Brückenerweiterung Deutzer Brücke) abgerissen, und so ging ein Stück Kölner Geschichte verloren. Sowohl das Abbild des Düxer Bocks wie auch die Düxer Bockfahne sind im Kölner Stadtmuseum aufbewahrt.

Es gibt Gedichte, Lieder und Geschichten rund um den Düxer Bock: Karnevalslieder, sogar eine Operette und eine Volksoper. "Da Düxer Bock un de Schnied´re".

Das Denkmal

Nachdem die St. Sebastian Schützenbrüderschaft ihr 500-jähriges Bestehen feiern konnte, forderten die Deutzer das Versprechen der Stadt Köln ein und verlangten nach einem Denkmal für den Düxer Bock. Der Kölner Rat kam leider den Ideen und wünschen der Deutzer nicht ganz nach und genehmigte nur eine moderne Skulptur des Bocks. Den Auftrag für die Erstellung dieses Denkmals erhielt der Bildhauer Gerhard Marcks, welcher als Tierbildhauer bekannt war. Es entstand sodann einer typischer Geißbock.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Denkmal ist aus Bronze gefertigt und steht auf einer 2,50 Meter hohen Steinsäule. Ebenfalls vorhanden ist ein kleiner rechteckiger Brunnen. Die Einweihungsfeier des Denkmals fand dann im Jahre 1964 statt. Im Jahre 1989 wurde dann der Denkmalschutz ausgesprochen.

 

Wo steht der Düxer Bock?

Nun, der Düxer Bock steht nur unweit unserer Ferienwohnungen, sodass Sie ihn ganz einfach besichtigen können. Leider fand sich kein Platz auf der Siegburger Straße, wo man ihn ja eher vermuten sollte, sondern vielmehr in der Gegend Lorenzstraße, ganz genau hier auf dem neu benannten Lorenzplatz. Früher hatte dieser Platz keinen Namen, sondern wurde nur "Grünfläche an der Lorenzstraße" genannt. Dies ist alles Ergebnis von zahlreichen Gesprächen mit den Deutzer Bürgern, Künstlern und der Stadt. Weiterhin entstand noch eine Patenschaft für den Grünanlage um den Düxer Bock herum. Parkbänke runden den Platz noch ab.

Ferienwohnung Köln Tipp

Bei schönen Wetter können Sie einen kleinen Spaziergang zum Düxer Bock unternehmen. Sowohl von den Ferienwohnungen in der Adolphstraße, wie auch von der Siegburger Straße ist er in wenigen Minuten zu erreichen!