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St. Aposteln

Bei St. Aposteln handelt es sich um ein katholisches Gotteshaus. Sie ist unter den zwölf größten Gotteshäusern von Köln dabei, die in romanischem Baustil errichtet wurden. Die Kirche besitzt drei Schiffe und befindet sich in der City. Sie liegt beim Neumarkt, genau zwischen der Mittelstraße sowie der Hahnenstraße. Sie glänzt mit einer Dreikonchenanlage, die sehr aufwändig im Stil ist. Darin sind zwei Osttürme gebaut worden und die Analge wird davon flankiert. Der Westturm ist gegenüberliegend und 67 Meter groß. Dies zeichnet ihn als dritthöchsten Kölner Turm in romanischem Baustil aus.

Der Chorbau ist in Kleeblattform angeordnet und hat einen Vierungsturm. Dieser überragt den Chorbau und ist kurz und achteckig. Eine Laterne sitzt am Turm obenauf und das Langhaus hat ein Querschiff. Dieses ist mit dem Westturm verbunden. Dabei zieht sich ein Joch zum Turm hin, das gewölbt und tonnenschwer sowie kurz ist. Paul VI., der Papst, gab dem Gotteshaus 1965 den Rang "Basilica minor". Er deklarierte dieses im "Templis praeclaris", einem Apostolischem Schreiben.

Geschichtliches

Es gab Vorgängerbau: Zur Kirche gab es einen Vorgängerbau und dieser existierte bereits im 9. Jahrhundert! Dies ist jedoch nicht urkundlich bestätigt, man geht aber davon aus. Es gab ein Stift, welches im 10. Jahrhundert vorhanden war. Das Stift hatte eine Apostelkirche, was historisch auch belegbar ist. Der Bau muss sehr einfach gewesen sein. Im 11. Jahrhundert wurde aber ein Neubau gebaut, der in salischem Stil gebaut wurde. Dies war entweder zu Zeiten von Heribert, einem Erzbischof, oder von Pilgrim.

Heriberts Regierungszeit war von 999 bis zum jahr 1021. Pilgrim regierte von 1021 bis zum Jahr 1036. Die Historiker sind sich hier uneinig. Dieser Bau wird unter Historikern als "Pilgrimbau" betitelt. Es steht fest, dass diese Kirche nach Westen zeigte. Der Altar befand sich westlich und heute gibt es hier den Hauptturm. Dies war eine nicht übliche Praxis, denn Gotteshäuser sind oft nach Osten hin ausgerichtet. Die Altäre liegen im Osten, wo das Morgenrot aufsteigt.

Dieser Pilgrimkirchenbau im 11. Jahrhundert hatte ein Vorbild. Es wurde zu Ehren der Peterskirche nach Westen ausgerichtet. Diese befindet sich bis heute in westlicher Ausrichtung. Von damals behielt man den Grundriss der Kirche und Teile erhielten sich bis heute! Äußere Mauern vom Langhaus, das Querschiff im Westen sowie Teilstücke von Mittelschiffwänden sind bis heute erhalten geblieben. Die Außenhaut erfuhr aber Erneuerungen, da sie sehr dünn war. Sie wurde immer erneuert und die Kernsubstanz der Mauern ist noch vom 11. Jahrhundert übriggeblieben.

Es existiert ein Festmaßsystem, was bezeichnend für diese Epoche ist. Es herrscht ein Vierungsquadrat vor und der Kirchbau hat eine einheitliche Gestaltung. Die Baustücke wurden in Ost und West polar gegenübergestellt. Es gibt einen Ostchor sowie einen Westchor. Diese Bauweise herrschte bis ins 13. Jahrhundert weitgehend vor. Danach wurde die Gotik nach französichem Vorbild aufgegriffen. Es entstand eine Architektur romanischen, deutschen Baustils.

St Aposteln Köln
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Ein Salischer Neubau

Die heutige Kirche ist größer als die einstige Kirche. Das Quer- sowie das Langhaus bekamen ein Steingewölbe, was nach 1230 geschah. Vorher gab es jeweils Holzdecken in diesen Teilabschnitten. St. Aposteln gehörte früher noch nicht zur Stadt Köln. Im 11. Jahrhundert war die Stadtbefestigung der Römer noch komplett vorhanden. Diese schloss St. Aposteln um Haaresbreite aus. 1106 kam es zum Bau einer Stadtmauer, die man neu errichtete. Ab dem Jahr 1180 folgte eine weitere und bis zum 13. Jahrhundert wurde noch eine errichtet. Mit der letzten Stadtmauer konnte man ein riesiegeres Gebiet umschließen. Damals wurden zwölf Stadttore errichtet, wobei einige noch existieren. Im Zuge des Stadtmauerbaus kam es auch zur Errichtung des Neumarktes, was ab dem Jahr 1180 erfolgte. Es wurde ein weiterer Handeslplatz geschaffen, neben den Arealen am Rheinhafen.

Als das 12. Jahrhundert zu Ende ging, veränderte sich der Kirchbau. Die Ausrichtung wurde geändert, wie auch die Baugestaltung. Die christliche Liturgie bekam einen neuen Anstrich und so fiel ein Westchor weg. Der Osten wurde dann interessanter und das Gotteshaus hatte ab dann ein freies Areal. Dieses war sehr groß, denn der Neumarkt hatte viel Freifläche. Dadurch wurde der Osten der Kirche eine Art Schaufläche und der Mittelpunkt des Gotteshauses. Seit 1150 fanden Umgestaltungsarbeiten statt und der West- sowie der Ostteil harmonierten. Historiker meinen, dass bei den Umbauarbeiten derselbe Baumeister am Werk war. Die Bauphasen haben einen zeitlichen Rahmen von 50 Jahren, was jedoch durchaus möglich wäre. 1150 bekam die Kirche einen Westchor in Neugestaltung. Die Krypta vom Westchor wurde zugeschüttet. Darauf kam ein Westturm, welcher 67 Meter hoch war. Geschichtsforscher meinen auch, dass es vorher ein Feuer gab. Es ist aber nicht mehr eruierbar, ob wegen dem Feuer umgebaut wurde oder dies von vornherein geplant war. In Köln schlug in dieser Zeit eine rege Bautätigkeit um sich. St. Aposteln hat man daher sicher mit einbezogen.

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Ein Westbau

Der Westturm besitzt Treppentürme in halbrunder Form. Davon gibt es gleich zwei und damit wurden Karolinger-Motive eingesetzt. Dabei gab es Westwerke und St. Aposteln übernahm dies noch stilistisch. Der Westchor wurde ab dem Jahr 1150 errichtet. Die Westwerke erfuhren in den Jahrhunderten 12 und 13 eine Umbauphase. Diese bekamen auch eine verstärkte Verschmelzung zusammen mit dem Hauptraumes.

Ein Drei-Konchen-Chor

In etwa 1250, nachdem es 1192 ein Feuer gab, wurde mit einer bedeutenden Bauphase begonnen. Der Drei-Konchen-Chor, genannt Trikonchos, wurde gebaut. Dieser zählt zu den beeindruckendsten Trikonchos von ganz Köln. Er ist kunstgeschichtlich gesehen am wertvollsten. Dessen Architektur ist faszinierend und ein einzigartiges Beispiel. Nach den Kriegszerstörungen gab es Wiederaufbauarbeiten und daher ist es vom Neumarkt aus gesehen heute schwierig, dies festzustellen. Ein Drei-Konchen-Chor besitzt statt einem lateinischem Kreuz, drei Apsiden. Diese haben alle dieselbe Größe und das Querhaus im Westen von St. Aposteln wird rechtwinkelig durchkreuzt. Die Apsiden vom Trikonchos befinden sich bei den Seiten. Diese werden so eingesetzt, dass sich mit den Quadraten ein Kleeblatt ergibt. Daher heißt diese Form auch "Kleeblattchor". So entsteht ein Zentralgebäude, welches im Osten liegt. Dieser Mittelpunkt stellt ein eigenes Zentrum dar, wobei die Seiten die gleiche hohe Bedeutung haben.

St Aposteln Köln
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Neuere Zeit

Im Jahre 1802 kam es zur Säkularisation, von Frankreich ausgehend. Es kam zur Aufhebung des Aposteln-Stiftes. In der Apostelnstraße besteht noch dessen Aura. Das Gymnasium an der Apostelkirche wurde nach dem Gotteshaus getauft. Dieses ist eines der ältesten Gymnasien in Köln, das drittälteste. Sein Gründungsjahr ist 1860 und das Gotteshaus dazu wurde dem Verfall preisgegeben. 1822 fand gar eine Schließung durch die Polizei statt. Das Gebäude war derart verfallen, dass Gefahr bestand. Danach fand eine Renovierung statt und zwischen 1871 bis 1891 gab es umfassende Sanierungsarbeiten. Im Zweiten Weltkrieg gab es gravierende Kriegsbeschädigungen. 1957 fand die erste Renovierung statt, die abgeschlossen wurde. 1961 wurde der Ostteil aufwendig saniert und 1975 wurde die Restaurierung erst beendet. Von 1955 bis zum Jahr 1957 baute man die Krypta im Westen wieder auf.

Während des Wiederaufbaus wurden damalige Einrichtungsdetails hinzugefügt. Es kam im Südteil eine Aula hinzu und dies entsprach dem Baustil der 1950er. Johann Werner Starck, der 1978 verstarb, gestaltete diese. Ludwig Gies war der Künstler des Fensterbandes. Von 1988 bis zum Jahr 1993 gestaltete Hermann Gottfried einige Malereien des Gewölbes im Trikonchos. Ab dem Jahr 1981 gibt es einen Support des Romanische Kirchen Köln Fördervereins. Ab 2010 ist St. Aposteln eine Pfarrkirche, denn die Parren Dom St. Peter, St. Kolumba, St. Maria in der Kupfergasse, Groß Sankt Martin sowie St. Andreas wurden aufgelassen. 2016 fand eine Trauermesse der Ökumene statt, die für Guido Westerwelle abgehalten wurde. Die Messe wurde im Fernsehen live gesendet. Martin Dutzmann sowie Karl Jüsten hielten die Trauermesse ab. Als Gäste kamen neben dem Bundespräsidenten auch der Bundestagspräsident.

Architekturstruktur

Der Außenbau: Der Außenbau weist diverse Türme unterschiedlicher Höhe auf. Der Vierungsturm bildet den Höhepunkt, der sich mittig befindet. Vom Neumarkt aus gesehen, aus der Ferne, meint man, der westliche Turm gehört zur Turmreihe dazu. Von dort denkt man, der Westturm ist Zentrum des Kirchenkomplexes. Daher ist die Turmstaffelung von raffinierter Anordnung. Sie weist eine Staffelung auf, die hintereinander angeordnet wurde und von dreidimensionaler Natur ist. Die Kirche Groß St. Martin besitzt hingegen eine Steigerung in der Höhe von geradliniger Form. Im Vierungsturm läuft bei St. Aposteln alles zusammen und dieser bildet auch den Mittelpunkt. Der Vierungsturm hat also mehrere Seitentürme im Hintergrund.

Spätromantik mit Zweischaligkeit

Der Innenraum des Chors des Gotteshauses zeigt eine Zweischaligkeit in der besten Version, dies meinen Experten. Es handelt sich um eine Zweischaligkeit in Spätromantik. Die Baumeister hatten damals die Schwierigkeit, dass die Gliederung der Außen- sowie Innenmauern ausgewogen gebaut werden. Dies kommt daher, weil der Außenradius von der Apsis voluminöser ist. Der Innenradius ist kleinerer Natur und die Bogenfenster mussten eine genaue Ausrichtung danach erfahren. Die Bogenfenster brachen durch die Mauern durch. Bei der Kirche St. Aposteln gibt es dahingehend eine Bauversion, die harmonisch ist. Der Ausrichtung beider Geschosse kommt die gleiche Wichtigkeit zu. Die Proportionsverhältnisse wurden in guter Ausgewogenheit errichtet. Es sind drei Nischen vorhanden, nicht mehr. Auch existieren Säulen an der Innenwandschale. Deren Anordnung ist in raffinierter Weise gebaut worden. Sie wurden im Pfeiler mit eingebaut, wobei es Zwischenoche an den Apsiden gibt. Diese drei weisen eine Verbindung mit einer Vierung mit Zwillingsgalerie auf. Die Zweischaligkeit besitzt obendrein eine Abänderung, sodass der Raummittelpunkt so souverän wie der äußere Bau erscheint.

Die Ausstattung

Die Wand- und Deckengestaltung: Es gibt keine einstige Wand- sowie Deckenbemalung und Gestaltung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts und auch im 19. Jahrhundert, schuf man Fresken sowie Mosaiken. Diese sind in Kombination angeordnet und in byhzantinischem Stil gemalt und gefertigt. Die Kriegszerstörungen waren gravierend und danach ließ man beim Wiederaufbau diese Gestaltung fallen. Sie erschien nicht mehr zeitgemäß und so sanierte man diese Wandbemalung nicht mehr. Es ist nur noch "Der gute Hirte" erhalten. Dieses ist im Westquerschiff zu sehen und wurde einst von der Pfarre gestiftet. Der Priester August Savels hatte sein Priesterjubiläum 1910 und "Der gute Hirte" war ein Geschenk. Von 1956 bis 1975 ließ man die Wände des Gotteshauses weiß. Die Langhausgewölberippen wurden in gestreiftem Muster bemalt. Im Jahre 1975 bekam die Vierungskuppel, die rekonstruiert wurde, neue Bemalungen. Es wurde ein Tambour gefertigt, der kräftige Malereien bekam. Diese waren in geometrischer Weise bemalt. Willy Weyres lieferte die Ideen dazu. Manfred Ott gestaltete das Tambour und dessen vier Fensteröffnungen. Auch der Vierungsaltar wurde umfangreich neugestaltet. Er bekam eine Leuchterkrone, die hängt. Sepp Hürten lieferte den Entwurf zum Paviment.

Von 1988 bis zum Jahr 1993 bekamen die Gewölbebauten der Trikonchos Bemalungen aus der Johannesoffenbarung. Hermann Gottfried war der Künstler und auch der Innenbereich des Vierungsturms wurde mit Johannesoffenbarungs-Szenen bemalt. Es wurden nur wenige Farben verwendet und man erkennt darin sofort den Stil aus dem 20. Jahrhundert. Es gibt auch Kritiker für diese Art der Bemalung, die anprangern, dass es völlig gegensätzlich zum Innenraum des Mittelalters steht. Es gibt Apokalyse-Szenen, die im Stile des expressiven Kubismus gemalt wurden. Wilhelm Nyssen sowie Karl Günter Peusquens, der Pfarrer, lieferten ein Gesamtkonzept dazu.

Kunstwerke der Kirche

Im Norden der Konche sieht man ein Bild des Künstlers Johann Wilhelm Pottgießer. Dieses befindet sich in einem Seitenaltar barocken Stils. Das Gemälde nennt sich „Martyrium der Hl. Katharina“.

Johann Wilhelm Pottgießer

Johann Wilhelm Pottgießer wurde wahrscheinlich am 11. Oktober 1637 geboren. Sein Geburtsort war Köln und höchstwahrscheinlich ist er auch in Köln 1683 gestorben. Andere Schriftquellen sprechen vom Jahr 1690 als Todesjahr. Dieser gilt zusammen mit Johannes Hulsmann als wichtigster Künstler des 17. Jahrhunderts von Köln.

Biografisches

Beim Maler Pottgießer handelt es sich wahrscheinlich um den 1637 geborenen Sohn von Theodor Pottgießer. Dieser war auch Maler und sein Sohn wurde in St. Laurenz-Köln geboren. Die Ehefrau von Theodor Pottgießer heiß Katharina. Der Sohn wurde auf den Namen Hans Wilhelm Pottgießer getauft. Es gibt eine Dissertation von Alfried Hirth, die besagt, dass Johann Pottgießer vielleicht auch die Person Pottgießer aus Groß St. Martin ident sein könnte. Dieser wurde im Jahr 1626 geboren und in Köln getauft und führte den gleichen Namen. Der Verfasser verwirft jedoch selbst diese Theorie, denn die Gründe dafür sind einleuchtend. Die Eheleute Theodor und Katharina Pottgießer tauften 1634 einen Sohn, der Johann hieß. Der Taufeintrag weist den Namen "Dederich" als Vorname vom Vater auf. Daher kann mit Sicherheit angenommen werden, dass Johann Wilhelm ein Sohn des Dietrich Pottgießers ist, der Maler war. 1622 fand dieser Maler Aufnahme in der Zunft und 1641 war Dietrich der Amtsmeister.

1656 war das Jahr die Meisteraufnahme seines Sohnes, Johann. Von 1663 bis 1680 bekamen die Eheleute Johann sowie Gertrud Pottgießer zusammen neun Kinder. Es gibt einen Eintrag, worin Johann Pottgießer als Ratsherr von Köln aufscheint. Dieser war der im Jahr 1637 geborene Maler, worauf ein Urkundeneintrag verweist. Es kann nicht der 1626 geborene Johann Wilhelm Pottgießer gewesen sein. Denn das Amtsbuch kennzeichnete eine Zahl hinter seinem Namen, 44. Diese wurde gebraucht, um die Ratsmänner damals zu kennzeichnen. Der Rat bestand aus 44 Männern. Diese Männer schlossen sich dem Senat an, wenn es um signifikante Ratsbeschlüsse der Stadt ging. 1690, im August, fand die Taufe vom Enkel des Johann Pottgießers statt. Ihm wurde der Name seines Großvaters gegeben. Dieser selbst war bei der Taufe nicht dabei und daher meinen Historiker, er war schon tot.

Nothelfer in St. Aposteln

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es zum Abbruch der Nothelferkapelle. Hierin waren Statuen von Nothelfern untergebracht, die in diversen Stilepochen gefertigt wurden. Die Statuen sind die "Vierzehn Nothelfer" und es gab einige Sanierungen. 1898 wurden sie neu bemalt, was man an den Farbfassungen sehen kann. Von 1979 bis zum Jahr 1983 erfolgte eine neuerliche Restaurierung.

Die folgende Tabelle weist eine Übersicht der Nothelfer-Statuen auf (so stehen sie in St. Aposteln, von links nach rechts):

  • Hlg. Christophorus: die Statue entstand in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts
  • Hlg. Dionysius: Entstehungszeit ist die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts
  • Hlg. Erasmus: das 18. Jahrhundert
  • Hlg. Eustachius: wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gestaltet
  • Hlg. Achatius: entworfen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts
  • Hlg. Vitus: im 17. Jahrhundert
  • Hlg. Georgius: gegen Ende des 16. Jahrhunderts
  • Hlg. Pantaleon: gegen Ende des 17. Jahrhunderts
  • Hlg. Egidius: entworfen im 16. Jahrhundert
  • Hlg. Blasius: gegen Ende des 18. Jahrhunderts
  • Hlg. Barbara: entworfen um das Jahr 1500 (eigentlich als Marienfigur)
  • Hlg. Katharina: zu Beginn des 16. Jahrhunderts
  • Hlg. Margareta: detto
  • Hlg. Cyriakus: entstand in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts

Im Jahr 1450 wurde eine Christusfigur in Form des "Schmerzensmannes" entworfen. Die Darstellung wurde in Holz gefertigt und Meister Tilman war der Schöpfer der Christusdarstellung.

Meister Tilman

Er war aus Köln und dieser kann urkundlich belegt werden. Er war als Bildhauer sowie Schnitzer tätig und lebte am Ende des 15. Jahrhunderts. Er hatte in Köln seine Werkstatt und Tilman war der Künstler zahlreicher Skulpturen. Diese sieht man überwiegend in der Stadt Köln sowie im umliegenden Raum.

Forschungsergebnisse

Der Meister wurde von Historikern bis zu den 1970ern als "Tilman van der Burch" identifiziert. Dieser war Steinmetz, jedoch gehen heutige Forscher davon aus, dass es sich um "Tilman Heysacker genannt Krayndunck" handelt. Meister Tilman ging wohl beim Meister Arndt in die Lehre. Dieser war ein Holzschnitzermeister und wirkte in Kalkar. 1492 war dessen Sterbejahr und in Urkunden scheint er auch als Arnt oder Arndt von Zwolle auf. Meister Tilman ist in Urkunden mehrfach erwähnt. Er arbeitete wohl zwischen 1475 bis zum Jahr 1515 in Köln.

Aus einer Urkunde geht hervor, dass Meister Tilman 1487 einen Arbeitsauftrag erhielt. Der Graf Gerhard II. von Sayn sowie seine Gattin bestellten Grabfiguren bei ihm. Er sollte die Kirche Marienstatt, die im Westerwald lag, mit den Figuren schmücken. Im Jahre 1505 erschuf er eine Altarretabel in der Weseler Kalvarienbergkapelle (heute St. Martini). In den Jahren 1509 und 1510 kreierte er die Apostelfolge der Kirche von Siegburg. Die drei Arbeiten sind urkundlich sicher belegt und archiviert. Diese Werke waren aus verschiedenen Stilstufen. Daraus kann man andere Arbeiten von ihm ableiten, die etwa 1475 begannen. Die Werkstatt des Meisters Tilman war zu jener Zeit wohl führend in Köln. Seine Bildschnitzerwerkstatt lieferte die Arbeiten wohl auch bis zur Wesel und Mosel aus. Sogar bis Dortmund wurden seine Figuren geliefert.

Zuschreibungen an ihn

In der Stadt Köln

  • eine Statue von St. Christophorus, der sich im Dom zu Köln befindet
  • in St. Aposteln steht der Schmerzensmann
  • eine Kreuzigungsgruppe befindet sich in Groß St. Martin
  • St. Ursula beherbergt die Figur einer Schutzmantel-Ursula
  • St. Andreas besitzen eine Figur des Erzengels Michael sowie vom Hlg. Christophorus
  • eine Johannes der Täufer-Figur

... sowie drei Königsfiguren. Diese sind beinahe lebensgroß gestaltet. Es gibt auch zwei Engelfiguren, die aus 1530 stammen. Daneben findet sich noch eine Schmerzensmann-Figur, welche im Museum Schnütgen beherbergt ist.

Im Umland von Köln

Folgende Dinge finden sich noch:

  • eine Pieta sowie eine Kreuzigungsgruppe befinden sich in Hermülheim (St. Severin)
  • in Bliesheim gibt es ein Kruzifix, welches einst als Einrichtung für St. Maria ad Gradus in Köln gefertigt wurde. Bliesheim gehörte bis zu der Säkularistation zur Unterherrschaft. Es gibt eine Kopie in der Merowingerstraße. Das Original befindet sich in der Vorhalle der St. Lambertus-Kirche.
  • in Großkönigsdorf ist eine Kreuzigungsgruppe zu sehen
  • St. Mariae Geburt in Zündorf besitzt eine Mondsichelmadonna
  • St. Nikolaus von Tolentino in Rösrath hat eine Schutzmantel-Ursula in Besitz
  • St. Margaretha, die in Elsdorf-Tollhausen liegt, besitzt eine Jakobus-Figur in dieser Wegekapelle
  • In Sinzig sieht man eine Triumphkreuzgrupp in der St. Peter-Kirche
  • Siegburg kann sechs Apostelfiguren aufweisen (wobei es insgesamt acht vom Meister Tilman dazu gibt). Diese Figuren befinden sich in der St. Servatius-Kirche.
  • In Bad Honnef gibt es eine ganze Figurengruppe "Heiliges Grab" genannt. Die Figuren befinden sich dort in der St. Johann Baptist-Kirche.
  • Im Doppelgrabmal von Graf Gerhard II. von Sayn, der 1493 verstarb, sowie seiner Gattin Elisabeth von Sierch, die 1484 verstarb, befinden sich Holzfiguren. Es handelt sich dabei um zwei Engel-Skulpturen, die vergesetzt sind. Die Engelfiguren befinden sich in der Abtei Marienstatt. Meister Tilman bekam diesen Auftrag im Jahr 1487.

Außerhalb des Raumes Kölns

Hier finden sich:

  • In Lübeck befindet sich in der Maria-Magdalenenkirche eine Mutter Gottes-Figur, die steht.
  • Das Münster in Essen beherbergt eine Figur von Cosmas sowie Damian. Diese sind die Patrone des Stiftes.
  • In Wilnsdorf befindet sich in der St. Martin-Kirche eine Madonna des Meisters.
  • Dortmund nennt eine Madonna von Tilman sein eigen. Diese steht in der St. Johannes Baptist-Kirche, einer Propsteikirche.

St. Aposteln

Der Marienaltar in St. Aposteln ist besonders. Diesen sieht man sogleich beim Eintreten im Südwesten der Kirche. Denn er befindet sich gegenüber von diesem Eingang. 1910 entstand ein Retabel in neugotischem Stil. Die Werkstatt Langenberg gestaltete diese Retabel. Diese befand sich in Goch und damals wurde die Madonnenskulptur im Zentrum positioniert. Maria hält ihr Jesuskind dabei und die Figur wurde 1500 geschaffen. An der linken und rechten Seite dieser Madonnenfigur befinden sich zwölf Halbplastiken. Diese wurden in Art und Weise in stilistischer Form der Madonna angepasst. Diese Plastiken sind ein Werk der Ehegatten Henrike sowie Dieter Franz. Die Figuren wurden im Jahr 1994 gefertigt. Das Taufbecken romanischen Stils befindet sich in der Vierung im Westen. Früher stand dieses im südlichen Querhaus. Die Form des Taufbeckens ist achteckig und sein Entstehungsjahr ist etwa 1200. 1950 bekam das Becken einen Deckel.

In St. Aposteln befindet sich eine Pieta, die wahrscheinlich im 19. Jahrhundert geschaffen wurde. Es gibt Skulpturen im westlichen Teil der Kirche, beim Eingang, der zur Krypta hinführt. Diese Skulpturen sind sehr hoch, etwa 2,10 Meter. Die Apostel Peter und Paul sind hier geschaffen worden. Einst befanden sich beide Skulpturen beim Hochaltar der Ostkonche. Dieser brach 1819 ab und war barocken Baustils. Die beiden Figuren wurden im Jahr 1761 geschaffen. Johann Joseph Imhoff, der Ältere, kreierte diese beiden Figuren. Dieser lebte von 1739 bis zum Jahr 1802. 2003 bekam die Kirche ein Gemälde dazu, welches sehr groß ist. Es befindet sich in einem Seitenschiff im Norden der Kirche. Das Gemälde heißt "Die Apostel" und Gerd Mosbach malte es.

Der Schatz der Kirche

Der Heribertkelch ist der größte Schatz der Kirche. Dieser wurde im 13. Jahrhundert gestaltet und darauf sind die zwölf Apostel zu sehen. Der Kirchenschatz umfasst auch ein Stiftssiegel, welches im 12. Jahrhundert geschaffen wurde. Auch eine Monstranz in Gotikstil gehört zum Kirchenschatz. Das Entstehungsjahr der Monstranz ist 1409. Des Weiteren wird ein Sterbekruzifix zum Schatz gerechnet, welches aus Holz ist. Heute ist das Holzkreuz mit Silber überzogen. Es hat einen Corpus in Elfenbeinfarbe, welcher im Jahr 1640 kreiert wurde.

Die Orgeln

Die Kirche verfügt über drei Orgeln. Josef Classen ist der Erbauer einer der Orgeln, welche 2015 entstand. Diese Orgel ist gleichzeitig die kleinste Orgel der Kirche. Der Orgelbauer stammt aus Geilenkirchen und er baute eine Truhenorgel, die in der Krypta liegt. Von 1989 stammt eine Chororgel, die sich im Kirchenraum befindet. Die Hauptorgel, die sehr groß ist, stammt aus dem Jahr 1996 und liegt im westlichen Chor. Es gab eine Großorgel, die im 18. Jahrhundert in der Kirche erklang.

Ihr Erbauer war Balthasar König, der ein bekannter Orgelbauer war. Dieser erbaute die damalige Orgel wohl um 1738. 1850 wurde diese Orgel restauriert und Engelbert Maass übernahm diese Arbeit. Friedrich Goll aus Luzern, ein Orgelbauer, bekam Ende des 19. Jahrhunderts einen Auftrag. Er sollte eine neue Orgel bauen. 1892 wurde die neue Orgel fertiggebaut und das Musikinstrument funktionierte mit Trakturen in Mechanik. Sie hatte sogenannte Barkerhebeln und 62 Register. Auch drei Manuale sowie ein Pedal waren vorhanden.

Als der Wiederaufbau der St. Aposteln-Kirche begann, wurde die Orgelbaufirma Romanus Seifert mit dem Bau einer Orgel beauftragt. Sie erbaute eine Orgel, die 63 Register aufwies und diese hatte vier Manuale mit einem Pedal. Gegen Ende der 1980er gab es einen Gemeindebeschluss gegen eine Renovierung dieser Orgel. Fischer & Krämer, eine Orgelbaufirma aus Endingen, sollte eine neue Orgel bauen. Auch eine Chororgel war geplant und 1995 wurde die Orgel der Firma Seifert abmontiert. Siegfried Schulte, ein Orgelbauer, übernahm die Restaurierung der Seifert-Orgel. Sie kam später in die St. Paul-Kirche.

Die Chororgel

1989 wurde eine Chororgel gebaut, welche beim Hochamt den Choral begleiten sollte. Der gregorianische Choral sowie die Stundengebete wurden mit der Orgelmusik bereichert. Auch wenn Solisten auftraten, oder aber an Konzerttagen in der Kirche, wurde diese Orgel eingesetzt. Auch die Gemeindemitglieder sollten bei Gottesdiensten bei ihren Gesängen unterstützt werden. Die Orgel kann in der Horizontalen gedreht werden. Es ist ein Schleifladen-Musikinstrument, welches 12 Register und zwei Manuale mitsamt Pedal hat. Davon sind sieben Register vom Hauptwerk auf Wechselschleifen stehend. Diese Technik ermöglicht es, dass sie als Brustwerkregister gespielt einsetzbar sind. Darüber hinaus gibt es mechanische Spiel- sowie Registertrakturen.

Die Hauptorgel

1996 kam in der Kirche St. Aposteln eine Hauptorgel dazu. 2006 wurden noch drei Chamadenregister dazugebaut, die bis dahin noch fehlten. Bei dieser schönen Orgel handelt es sich um die drittgrößte Hauptorgel von ganz Köln. Die größte befindet sich im Kölner Dom sowie in der St. Peter-Kirche. In St. Aposteln steht jedoch die größte Hauptorgel, regional gesehen. Sie ist im Westwerk der Kirche gelegen und besitzt 80 Register. Darin befinden sich vier Manuale, die von C bis a''' reichen sowie ein Pedal, das die Töne C bis f' beinhaltet.

Es gibt eine mechanische Spieltraktur und eine elektrische Registertraktur. Auch die gesamten Normalkoppeln sind elekrtischer Natur. Die Koppel II/I kann in mechanischer wie auch elektrischer Art benutzt werden. Das Brustwerk bietet Schwelltritte, die auch am Schwellwerk vorhanden sind. Bei letzterem gibt es diese auch an der Rückwand. Im Jahr 2016 fand ein Blitzeinschlag in der Setzeranlage statt. Diese wurde total beschädigt und daher bekam die Orgel zu Beginn des Jahres 2017 eine neue Sinua.

Diese ist hochtechnisch ausgestattet und damit kann frei programmiert werden. Die Koppeln sowie die Tastenfessel sind damit programmierbar, wie auch das Crescendi und die Registerfessel. Die Anlage hat Platz für eine unbegrenzte Speicherkapazität. Sie hat auch einen MIDI-Recorder, wo ganze Orgelwerke einspielbar sind. Dieser funktioniert auf Knopfdruck und kann mit Fernbedienung bedient werden. Die Musik kann somit von überall in der Basilika sofort eingespielt werden. Organisten sind fähig, sich mit einem RFID-Chip systemtechnisch anzumelden. Dann können sie ihre jeweiligen Bereiche freischalten. Das Chamdawerk hatte früer ein IV. Manual. Heute kann man es zum jeweiligen Manual sowie dem Pedal einordnen. Die Hauptorgel bekam auch Subkoppeln integriert, als Zusatz zu den Normalkoppeln.

Die Truhenorgel

Ab dem Jahr 2015 gab es in der Basilika von St. Aposteln eine Truhenorgel. Diese wurde von Josef Classen erbaut, welcher Orgelbauer ist. Sie dient der Krypta zur Begleitung des Gesanges bei Messen. Daneben wird sie auch für Kammermusik in der Kirche eingesetzt, wenn es Veranstaltungen der Art gibt. Die Orgel hat auch die Fähigkeit, als Continuoinstrument benutzt zu werden. Sie hat vier Register, welche auf dem Manual sitzen. Das Pedal ist angehängt und die Register lauten:

  • Ton Ocatve 2´
  • Flötenton 4´
  • ein Bordun 8´
  • ein Principal 4´

Die Glocken

In der Kirche St. Aposteln gibt es insgesamt sieben Glocken. Am Anfang vom 16. Jahrhundert besaß die Kirche zwei eigene Geläute. Sie bestanden aus vier Glocken, welche von Johann von Andernach gegossen wurden. Dieser goss die Glocken 1507 und war Glockengießermeister.

 
 

Drei große Glocken heißen:

  • Ave Maria
  • Salvator
  • Felix

Sie waren für das Stiftsgeläut zuständig und lagen im westlichen Turm. Die Adauctusglocke war eine Pfarrgemeindeglocke und für andere Zwecke da. Sie wurde im Dachreiter der Kirche aufgehängt. Für die Pfarre und den anderen Messen gab es je eigenes Glockengeläut. 1802 wurde das Stift aufgelassen, im Zuge der Säkularisation. Somit wurde die Pfarrgemeinde der Eigentümer der Glocken. St. Amandus, eine Pfarre, bekam die kleine Glocke. Diese Glocke läutet in dieser Kirche bis heute. Die Geschmäcker waren damals anders und somit wurde sie als unharmonisch für das Stiftsgeläute angesehen.

1927 wurden noch zwei Glocken gegossen. Diese hießen Franziskus sowie Görres und die Gießerei Petit & Gebr. Edelbrock waren deren Gießerbeauftragte. 1938 kam es zum Guss der Marienglocke. Diese wurde aus Altmaterial der Altglocke gegossen. Alle Glocken, inklusive der jüngsten Glocken, wurden im letzten Krieg nicht enteignet. Die Josephsglocke erblickte das Licht der Welt sozusagen 1983. Es ist eine kleine Glocke, die im Chorflankenturm im Süden hängt. Die Pfarre benutzt sie, wenn jemand gestorben ist. 2005 gab es den 20. Weltjugendtag und Petit & Gebr. Edelbrock gossen eine riesige Glocke für die Kirche. Mundartlich wird sie "Weltjugendtagsglocke" genannt und Benedikt XVI. nahm die Einweihung vor. Sie heißt Johannes Paul II. und sie ist zusammen mit den Glocken:

  • Domes
  • Pretiosa
  • sowie Petersglocke
  • Engelglocke (in der St. Kunibert-Kirche)

...die größte Glocke von Köln. Im westlichen Turm befindet sich ein Hauptgeläut, welches sechsstimmig läutet. Es wurde dazu ein neues Holzjoch errichtet. Auch der Holzglockenstuhl sowie die Beieranlage in Elektrotechnik wurden dazugebaut.

 

Das Gewicht der einzelnen Glocken ist, wie folgt:

  • Johannes Paul II: 6.700 kg
  • Görres: 3.800 kg
  • Salvator: 2.700 kg
  • Ave Maria: 1.300 kg
  • Felix: 860 kg
  • Franziskus: 780 kg
  • Joseph: 55 kg

Die Inschriften an den Glocken sind in lateinischer Schrift. So lautet die Inschrift an der Johannes Paul II.-Glocke unter anderem etwa: "Ich lobe Dich, Gott. Ich bekenne Dich, Gott." 2005, am 20. August, weihte mich Benedikt XVI. Zur Ehre des 20. Weltjugendtages in Köln. Ich heiße Johannes Paul II., um an einen Diener von Gott zu erinnern. Dieser ist am 2. April entschlafen, 2005.

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