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Die Kölner Straßennamen

Während Ihres Köln-Aufenthaltes werden Sie sich viele Kölner Sehenswürdigkeiten anschauen und auf dem Wege dorthin eine ganze Menge, merkwürdige Straßennamen lesen. Sie fragen sich dann sicherlich: "Was mag das denn bedeuten?" Damit Sie nicht zu lange grübeln müssen, haben wir hier eine kleine Zusammenstellung der wichtigsten Straßennamen und deren Bedeutung.

Warum eigentlich Straßennamen?

Warum gibt es eigentlich Straßennamen? Nun, früher im Mittelalter gab es diese tatsächlich nicht und Sie fragen sich jetzt sicherlich, wieso? Die Antwort ist ganz einfach: Die Menschen konnten damals meist nicht lesen! Zur besseren Orientierung in der Stadt sprachen die Leute einfach von den Dingen, die sie dort auf der Straße sahen oder rochen. Danach wurden die Straßen dann benannt und später dann auch der Straßenname davon abgeleitet.

Die ersten Anfänge

Die ersten Straßennamen und Aufzeichnungen legte der Kartograph Arnold Mercator (1537-1587) an. Er legte einen ersten, komplett vollständigen Stadtplan der Stadt Köln an (1570). Der nächste, welcher sich intensiv den Straßennamen widmete und eine vollständige Straßenkarte anlegte, war der Kölner Theologe Ferdinand Franz Wallraff (1748-1824). Im Jahre 1812 erhielt er von der damaligen napoleonischen Regierung den Auftrag, einen französischen Stadtplan- bzw. Straßenplan anzulegen. Herr Wallraff ergriff der Ehrgeiz und er übersetzte die Straßennamen nicht nur in französische, er "überarbeitete" das Kölner Straßenverzeichnis. Er ließ triviale Straßennamen wegfallen und wertete andere auf.

Im Folgenden führen wir einige der interessantesten und wichtigsten Straßennamen auf.

Die Hohe Straße

Ferdinand Franz Wallraff vergab dieser Straße den tollen Namen. Die wichtigste Straße war schon im alten Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA) das Zentrum des Verkehrs. Die "Rue Haute - also, die Hohe Straße" war früher sogar noch in mehrere Abschnitte unterteilt ("An der hohen Schmiede, Unter Pfannenschläger, An den vier Winden"), wurde dann von Wallraff aber einfach "Hohe Straße" genannt. Die ganze Strecke bis hin zur "Hohen Pforte". Diese Straße ist berühmt in Deutschland, da sie eine Einkaufsstraße mit den meisten Fußgängern pro Stunde ist! Mehr als 10.000 Menschen strömen hier in die Geschäfte.


Die Schaafenstraße

Auf dieser Straße wurde das Vieh von den Bauern Richtung Neumarkt getrieben. Damals noch durch das alte Schaafentor (Schaafepooz). Die Bauern trieben die Schaafe zum großen Viehmarkt der Stadt (Der heutige Neumarkt) und nach dem Verkauf ging es dann direkt in die Fleischmengergasse zum Schlachter.

Schaaf

Die Kostgasse

In der Nähe des Breslauer Platzes arbeiteten viele Metzger und deshalb wurden dort viele Eingeweide und Abfälle des ganzen Viehzeugs "freigesetzt". Das mittelalterlich Wort "kut" (für Innereien) stand Pate für die damalige "Kotsgasse". Doch der Name gefiel unserem kreativen Theologen Wallraff nicht so ganz und so taufte er die Straße schließlich in die "Kostgasse" um. In der Zeit wurden dort viele Ochsen und Schaafe geschlachtet und eine ganze Menge an Schafsfällen und Ochsenhäuten produziert. Doch diese ganze Arbeiten "stanken natürlich zum Himmel". Der Duffesbach war das Abfallbecken der Metzger und dieser stank einfach nur sehr. Der Bach wurde deshalb unter die Erde verlegt. Wo wir gerade schon beim Umtaufen von Straßennamen sind: der alte "Pellergraben" wurde zum "Perlengraben".

Hier stank es zum Himmel!

Im Ferkulum angekommen

Dieser Name ist schön und kommt aus dem lateinischen "ferculum". Was bedeutet den Ferkulum? Nun, es ist das Tragegestell, mit dem die zinspflichtigen Bauern immer ihre Abgaben zum Stift St. Severin brachten.

Die Aachener Straße

Nun, Sie ahnen es schon: die Straße hat etwas mit der Stadt Aachen zu tun. Genau, denn Sie führt geradewegs nach Aachen! Schon seit dem frühen Mittelalter ist die Aachener Straße, eine der großen Kölner Verkehrsstraßen. Damals wurde sie auch "Königsstraße" genannt, weil die sogenannten "gesalbten Häupter" von der Stadt Karls des Großen in die Domstadt kamen und von dem damaligen Kölner Erzbischof am Hahnentor empfing und mit ihnen dann in den Kölner Dom schritt.

Der Dom
Auf zum Kölner Dom

Unter Sachsenhausen

Nein, es geht hier nicht um die ostdeutschen Sachsen, sondern um eine alte Bezeichnung von einer Mietskaserne. Denn die Kölner Patrizierfamilie Overstolzen führte hier im 13. Jahrhundert eine Mietskaserne, welche genau 16 Häuser unter einem Dach vereinte. Und aus den "Unter Sechzehnhäusern" wurde dann eben "Unter Sachsenhausen".

Die Rosenstraße

Und hier noch einige weitere Umbenennungen durch unseren lieben Herrn Wallraff. Die alte "Suwgaz (Säugasse) wurde mal eben in die "Rue de Roses" umbenannt, da der Name viel schöner war, als eine Gasse, durch die die Viehhändler Ihre Schweine trieben. Generell möchte er wohl die unschönen Tiernamen nicht und so wurde aus "hundts rucken" einfach "Hunnenrücken", aus "Katzenbauch" mal eben "Quartier des Cattes".

Schwein
Schwein
Schweine

Der Waidmarkt

In dem mittelalterlichen Köln wurden auch viele Textilien gehandelt und hergestellt. Das kann man auch ganz deutlich an den vielen Straßennamen erkennen. "Filzengraben" oder der "Blaubach" sind Zeitzeugen. Das blaue Leinen war damals ein wahrer Hit. Und die vielen Färber holten sich den Farbstoff dafür auf dem sogenannten Waidmarkt. Dort verkauften die Bauern aus Jülich die Pflanze Waid, die diesen Farbstoff hergab. Und gearbeitet wurde dann am sogenannten Blaubach, woher sich der Name erklärt.


Die Schildergasse

Und wo kam dieser tolle Name wohl her? Nun, die Berufe auf einer Straße gaben oft den Namen. Und auf der Schildergasse wurden eben die Schilder hergestellt. Dort gab es die vielen Werkstätten von den Wappenschilderern. Damals war es modern und hip, als guter Kölner, eine komplette Ritterrüstung sein Eigen nennen zu können. Und so musste natürlich auch ein schickes Schild her. Konnte man sich nur einen Spieß leisten und keinen Schild, so wurde man belächelt und "Spießbürger" genannt!


Auf dem Himmelreich

Das Himmelreich war früher der Sitz der 22 Kölner Zünfte (Gaffeln). Man könnte jetzt vermuten, dass der Straßenname von dem Wappen der Zünfte (Sonne, die Sterne und der Mond) hergeleitet wurde… Der Name Himmelreich kommt vermutlich jedoch einfach von der Übersetzung "humelric" (feuchte Erde), weil der Platz rund um den Heumarkt herum ein wahrer Morastboden war. Der Heumarkt ist natürlich abgeleitet von dem Geschehen, was auf diesem Platz stattfand. Sie erraten sicherlich selbst, was dort am meisten verkauft wurde.

Ja, dies ist natürlich nur ein recht kleiner und kurzer Einblick in die ganzen Straßennamen und Kuriositäten von Köln. Wir wollen Sie nicht zu sehr langeweilen mit zu viel "Historienkram". Sie wollen sicherlich eher wissen, was Sie jetzt so tolles in der Domstadt unternehmen können?! Schauen Sie sich dazu die Sehenswürdigkeiten von Köln an! Auf geht’s und viel Spaß dabei wünscht, die Ferienwohnung-Koeln.com!

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