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Die Kölsche-Bierkultur

Das Kölsch-Bier kredenzt man aus Tradition in einem Glas mit sehr dünner Wand. Es ist schlank, von zylindrischer Art und sein Inhalt umfasst 0,2 Liter. Dieses wird in Köln "Stange" sowie "Kölschglas" genannt. Der geringe Inhalt stammt aus früherer Zeit. Damals gab es andere Schankgewohnheiten. Heutige Lokalbesitzer sind nicht immer damit einverstanden. Denn die geringe Menge macht mehr Personalaufwand, wie auch Zeitaufwand nötig. Bei größeren Gläsern entfällt dieses und daher gibt es in Gasthöfen, die nicht so traditionell sind, auch 0,5-Liter-Gläser. Liebhaber des Kölsch verweigern aber die größeren Gläser. Der Grund ist, dass beim Kölsch nach dem Einschank bald ein schaler Geschmack spürbar ist.

Bier Kölsch

Bei anderen Biersorten ist dies nicht so und das Kölsch verliert rasch seine Frische. Die prägnante Bierschaumkrone geht auch nach kurzer Zeit verloren. Ein halbes Kölsch wird in Traditionskneipen ausgeschenkt, was jedoch weniger oft vorkommt. In diesen wird ein "Stössje" ausgeschenkt, welches bloß 0,1 Liter fasst. Das Pittermännchen hat einen Inhalt von 10 Litern, was in mehreren Brauereien geordert werden kann. Es ist ein Fass zum Selberzapfen auf dem Tisch. Die Temperatur des Kölsch ist wichtig, denn obergärige Biersorten bekommen ihren vollen Geschmack erst mit einer bestimmten Temperatur. So wird das Kölsch meist mit acht Grad Celsius serviert.

Der Köbes bringt das Kölsch!

Der Köbes bringt in Brauereien Kölns das Bier. Dieser bringt mit einem Kranz insgesamt 18 Stangen. Der Kranz wird seit dem 19. Jahrhundert verwendet. Dabei handelt es sich um eine Art Behälter, der zwei Griffe hat. Diese Tragegriffe befinden sich je mittig. Dabei ist ein Griff oben am Behälter, der andere befindet sich am Boden. Der Zappes ist für das Anzapfen eines Fasses zuständig. Die Holzfässer sieht man in Brauhäusern heute nur noch selten. Heute gibt es Zapfanlagen mit einem Druckgas. In früherer Zeit wurde ein Zapfhahn ins Fass geschlagen und angezapft. Das Bier spritzt dann nicht so sehr heraus. Es gibt auch den allgemeinen Brauch, an den sich Kneipen in Köln sowie zahlreiche Brauhäuser halten. Es wird solange Kölsch eingeschenkt, bis der Gast die Rechnung verlangt. Auch ist es Brauch, sein Glas mit dem Bierdeckel zuzudecken, wenn man kein Bier mehr wünscht. Bis dahin bekommt der Kunde immer wieder Kölsch nachgeschenkt, sobald sein Glas leer ist.

Produktion

Das Kölsch beinhaltet Hopfen, Gerstenmalz sowie Wasser. Bei manchen Brauern kommt etwas Weizenmalz dazu. Der Niederrhein liefert großteils den Hopfen für das Kölsch. Dieser kommt auch aus Düren, der Kerpener-Gegend, Tettnang sowie Hallertau. Zumeist ist es so, dass obergärige Biersorten mit Temperaturen um die 20 Grad Celsius gegoren werden. Die Kölschen Braugesellschaften verwenden hingegen viel kühlere Temperaturen. Das Bier wird mit Temperaturen um die 14 bis 16 Grad Celsius vergoren.

Vorgänger von Kölsch: Wieß

Wieß oder auch Weiß, hieß der Vorgänger des Kölsch. Die Brauweise ist obergärig, jedoch ist die Vorgehensweise hier naturtrüb sowie unfiltriert. Seit der Industrialisierung wird der Brauablauf filtriert. Beim Wieß wird ebenfalls Gerste dazugegeben. Das Wieß trinkt man aus 0,3 oder 0,5-Liter Gläsern. Das Wieß ist in heutiger Zeit wieder in mehreren Brauerein Kölns zu finden.

Bier Kölsch

Die Kölschmarken

Das Kölsch ist ein sehr vielfältiges Bier. Es gab einst 100 Kölschmarken. Im Jahre 2008 gab es noch 26 und manche erblickten erst die letzten 20 Jahre das Licht der Welt. Es kam zu einem regelrechten Sterben von Brauereien in Köln. Die Brauereien wurden europaweit konzentriert und dies blieb auch in Köln nicht ohne Wirkung. Große Brauereien produzierten gleich einige Kölschsorten. In Köln existieren noch kleine Brauereien, die noch eigene Hausbrauereien haben. Diese brauen Spezialbiersorten und haben meist eigene Gasthöfe daneben. Einige Brauereien produzieren einen sogenannten Lohnbrau (mehrere Kölschmarken). Die drei größten Marken:

  • Gaffel
  • Reissdorf
  • Früh

Diese halten miteinander circa 60 Prozent am Kölschmarkt. Andere Kölschbrauereien:

  • die Brauerei Heller GmbH. mit "Hellers"
  • die Brauerei Päffgen Gmbh & Co. KG mit "Päffgen"
  • die Brauerei zur Malzmühle Schwartz KG mit "Mühlen"
  • die Erzquell Brauerei Bielstein Haas & Co. KG mit "Zunft Kolping"
  • die Gebr. Sünner GmbH & Co. KG mit "Sünner", "Traugott Simon", "Schmitz" sowie "Colonius"
  • die Privatbrauerei Bischoff mit "Bischoff Kölsch"
  • die Brauerei Gaffel Becker & Co. oHG in Privatbesitz mit "Garde" sowie "Bürger
  • die Radeberger Gruppe KG: "Haus Kölscher Brautraditon", "Sion", "Gilden", "Dom Kölsch" (seit 2014 Rats), "Giesler" (seit 2014), "Grenadier", "Hansa", "Peters", "Ganser", "Sester" sowie "Küppers"

Statistisches

Der Brauereiverband von NRW ermittelte, dass das Kölsch wirtschaftlicher ist als das Altbier. Der Marktanteil des Kölsch ist gleich doppelt so hoch. Im Jahre 2010 führte Pils am Markt mit 75,45 %. Der Marktanteil des Kölsch lag bei 13,65 %. Beim Altbier gelangte der Marktanteil auf 8,71 %. Die absoluten Zahlen des Kölsch lagen im Jahre 2008 mit 2,18 Millionen Hektolitern sehr hoch. Altbier gelangte auf 1,9 Millionen Hektoliter Umsatz. Der Marktanteil des Kölsch beträgt in der Stadt Köln sowie seiner Umbgebung 90 %. In der Stadt Düsseldorf liegt der Anteil von Altbier hier bei 49 %. Berlin erreicht hohe Umsätze beim Umsatz des Kölsch, außerhalb Kölns und Umgebung. Amerika bietet das Gaffel-Kölsch in über 500 Gastronomiebetrieben sowie Kneipen an. New York ist die Weltstadt mit 80 dieser Restaurants, die Kölsch anbieten. Restaurants in New York mit Kölsch:

  • Seit dem Jahr 2003 wird in der "Loreley" Kölsch angeboten

Der Gastro-Kritiker Eric Asimov ist ein anerkannter Gastronomie-Kritiker der Zeitung New York Times. Dieser erwählte das Kölsch für den Titel "Bier des Sommers 2011".

Bier Kölsch
Bier Kölsch

Die verwandten Biere

Das Altbier, welches auch obergärig ist, ist mit dem Kölsch eng verwandt. Dieses hat einen herberen Geschmack und gibt dunklere Malzsorten hinzu. Altbier wird oben im Norden des Niederrheins stark konsumiert. In der Stadt Aachen gab es auch eine obergärige Biersorte. Diese war mit dem Kölsch auch eng verwandt. 1989 wurde die Degraa-Brauerei, die dieses Bier braute, zugesperrt. Das Bönnsch-Bier wird in Bonn produziert. Dieses gleicht eher dem Wieß-Bier und zählt nicht zur Kölsch-Konvention. Es ist in filtrierter Weise zu haben und gleicht dem Kölsch. Das Kölsch wird auch hier gerne ausgeschenkt.

Ähnliche Biere

Echt Mölmsch sowie das Jubiläums-Mölmsch sind Biersorten der Mann Berg-Brauerei, welche in Mülheim heimisch war. Bis zum Jahr 1995 wurde in der Brauerei das obergärige, helle Vollbier produziert. Die Mölmsch-Biersorte war dem Kölsch sehr ähnlich. Aber die Kölsch-Konvention verbot, die Biersorte Kölsch zu nennen. In Bornheim gibt es die Steffens Brauerei, welche ihren Standort einst in Kasbach-Ohlenberg, Linz am Rhein hatte. Das Steffi genannte Bier ist obergärig und ähnelt dem Kölsch. Gleumes ist eine Brauerei in Krefeld und bietet das Gleumes Hell an. Dieses ist hell sowie obergärig und ist etwas dunkler als das Kölsch.

In der Päffgen Brauerfamilie aus Köln gab es einen Familienstreit. Ein Nachkomme der Päffgens braute daraufhin ein obergäriges Bier bei Lohmar. Seit dem Jahr 2001 wird diese Biersorte hier gegoren. Es wurde "Pfaffenbier" genannt und hat eine regionale Verbreitung. Eine Vermarktung findet beispielsweise am Heumarkt statt, der in der Altstadt Kölns liegt. "Zum Pfaffen" ist ein Brauhaus hier, das dieses Bier ausschenkt.

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